Aufpreis adé: Pflanzlicher Warenkorb günstiger als tierisches Pendant

Händler bieten im Schnitt 5 % Preisvorteil, Alternativprodukte setzen Preisstandard

Balkendiagramm, das den jährlichen Preisvergleich für einen pflanzlichen gegenüber einem tierischen Warenkorb zeigt. Der Preisaufschlag fällt von 52 % (2022) auf -5 % (Prognose 2025), was auf niedrigere Preise für pflanzliche Produkte im Jahr 2025 hindeutet.
Vom Aufpreis zum Preisvorteil: Im Jahr 2022 zahlten Verbraucher für einen bunt gefüllten pflanzlichen Warenkorb in Deutschland noch 52 Prozent mehr als für sein tierisches Pendant. Inzwischen sparen sie durchschnittlich 5 Prozent beim pflanzlichen Einkauf in vergleichbarer Verpackungsgröße. (Bild: ProVeg)

Bei sieben von acht der umsatzstärksten Lebensmitteleinzelhändler bietet ein pflanzlicher Warenkorb Verbrauchern inzwischen einen Preisvorteil, so das Ergebnis der ProVeg-Preisstudie 2025. Je nach Händler können Konsumenten gegenüber dem tierischen Warenkorb bis zu 18 Prozent sparen, wenn sie nach den je günstigsten Produkten greifen. „Innerhalb von drei Jahren hat sich das Preisverhältnis beim pflanzlichen Einkauf umgedreht: Aus 52 Prozent Aufpreis ist ein Preisvorteil von 5 Prozent geworden“, erläutert ProVeg-Marktexpertin Virginia Cecchini Kuskow.

Ob im Discounter oder beim Vollsortimenter, Verbraucher zahlen beim Kauf von Waren des täglichen Lebens in deutschen Supermärkten im Schnitt nun weniger, wenn sie sich für die pflanzlichen Optionen entscheiden. Bei Milch und Burgern gilt dies sogar händlerübergreifend. Im Vorjahr hatte die Ernährungsorganisation ProVeg noch einen durchschnittlichen Aufpreis von 16 Prozent für einen pflanzlichen Warenkorb mit zwölf gängigen Alternativprodukten wie Milch, Burger und Aufschnitt ermittelt.

Neu: Preisstudie schließt Netto und Penny ein

Für die diesjährige Preisstudie hat ProVeg vom 11. bis zum 16. August 2025 Produkte der hiesigen Discounter Aldi Nord, Aldi Süd, Lidl, Netto und Penny sowie der Vollsortimenter Edeka, Kaufland und Rewe verglichen. Berücksichtigt wurden die je günstigste pflanzliche Alternative und das je günstigste tierische Pendant in vergleichbarer Verpackungsgröße. Eine systematisch ausgebaute Datengrundlage erhöhte die Verlässlichkeit der Ergebnisse im Vergleich zu den Vorjahren: Die Preise wurden in 153 Filialen in 14 Bundesländern erhoben. Netto und Penny wurden erstmals in die Untersuchung einbezogen.

Preis: Lidl überzeugt am stärksten an der Kasse

Mittlerweile bezahlen Verbraucher bei sieben der acht untersuchten Händler beim pflanzlichen Einkauf weniger. Im vergangenen Jahr hatte einzig Lidl Kunden einen preislichen Vorteil von damals 3 Prozent geboten. Inzwischen zahlen sie bei Lidl für den pflanzlichen Warenkorb sogar 18 Prozent weniger als für einen tierischen. Bei Netto erwartet Kunden hingegen noch ein Aufpreis von 11 Prozent.

Verfügbarkeit: Kaufland und Rewe gewinnen am Regal

Damit Verbraucher vom Preisvorteil eines Händlers tatsächlich profitieren können, muss die Filiale ihrer Wahl die pflanzlichen Produkte auch anbieten. Über alle Kategorien und Händler hinweg lag die Verfügbarkeit pflanzlicher Alternativen im Untersuchungszeitraum bei 75 Prozent. Viele Filialen führen somit nicht das gesamte Sortiment eines Händlers – mit deutlichen Unterschieden: So werden Verbraucher bei Kaufland und Rewe besonders häufig fündig. Die durchschnittliche Verfügbarkeit betrug hier 94 Prozent. Bei Aldi Nord und Süd fällt die Verfügbarkeit weit geringer aus: Die pflanzlichen Produkte waren nur in gut der Hälfte der Filialen erhältlich, der günstige Preis blieb häufig ein uneingelöstes Versprechen.

Mit Milch und Burgern, Aufschnitt und Scheibenkäse lässt sich pflanzlich am leichtesten sparen

Die Hälfte der untersuchten Produkte war überdies pflanzlich günstiger als ihre tierischen Pendants. Einige Alternativen stachen besonders hervor: In den Kategorien Milch und Burger etwa ist das pflanzliche Produkt nun bei allen Händlern, die es führen, günstiger als das tierische Pendant. Dasselbe gilt für Aufschnitt und Scheibenkäse – mit Ausnahme von Netto, wo Kunden für das pflanzliche Produkt noch mehr als doppelt so viel je Kilogramm zahlen. Frischkäse und Fischstäbchen sind auf Pflanzenbasis weiterhin bei allen Händlern teurer.

Verpackungsgrößen: Großpackungen können Preisvorteil stärken

Trotz des generellen Preisvorteils sind pflanzliche Alternativen aber weiterhin nur selten in großen Verpackungen erhältlich. Großpackungen sind der Schlüssel zu einem niedrigen Grundpreis je Einheit. „Verpackungsgrößen können das Kauf- und Essverhalten entscheidend beeinflussen“, betont Cecchini Kuskow und spricht sich deshalb für mehr Balance aus: „Bei tierischen Produkten sind Übergrößen zu vermeiden, bei pflanzlichen Alternativen dürfen die Packungen gern auch etwas größer sein.“

Bildmaterial

Die Grafiken zur ProVeg-Preisstudie 2025 finden Sie hier zum Download (PNG, PDF).

Balkendiagramm, das den jährlichen Preisvergleich für einen pflanzlichen gegenüber einem tierischen Warenkorb zeigt. Der Preisaufschlag fällt von 52 % (2022) auf -5 % (Prognose 2025), was auf niedrigere Preise für pflanzliche Produkte im Jahr 2025 hindeutet.
Vom Aufpreis zum Preisvorteil: Im Jahr 2022 zahlten Verbraucher für einen bunt gefüllten pflanzlichen Warenkorb in Deutschland noch 52 Prozent mehr als für sein tierisches Pendant. Inzwischen sparen sie durchschnittlich 5 Prozent beim pflanzlichen Einkauf in vergleichbarer Verpackungsgröße. (Bild: ProVeg)
Balkendiagramm zum Vergleich der Preisunterschiede zwischen Supermärkten für pflanzliche und tierische Lebensmittel in Deutschland. Lidl zeigt die höchste Ersparnis (-18%), Netto den höchsten Aufpreis (+11%). Andere Geschäfte liegen zwischen -13% und +5%.
Bei fünf von acht Einzelhändlern in Deutschland kostet ein pflanzlicher Warenkorb inzwischen mindestens 5 Prozent weniger als ein tierischer mit vergleichbaren Verpackungsgrößen. Selbst bei den Vollsortimentern Edeka, Kaufland und Rewe sparen Verbraucher an der Kasse. (Bild: ProVeg)
Balkendiagramm zum Vergleich der Verfügbarkeit von pflanzlichen Produkten bei verschiedenen deutschen Einzelhändlern. Kaufland und Rewe haben die höchste Verfügbarkeit (94%), gefolgt von Edeka (90%), Lidl (85%), Penny (71%), Netto (64%), Aldi Süd (53%) und Aldi Nord (52%).
Werden Verbraucher in ihrer Filiale fündig oder gehen sie mit leeren Händen? Kaufland, Rewe und Edeka weisen im Schnitt eine Verfügbarkeit der pflanzlichen Produkte von über 90 Prozent auf. Händlerübergreifend liegt die durchschnittliche Verfügbarkeit im Einzelhandel bei 75 Prozent, alle untersuchten Kategorien zusammen betrachtet. (Bild: ProVeg)
Ein Balkendiagramm vergleicht die Preise für verschiedene pflanzliche Alternativen in Deutschland für die Jahre 2024 und 2025. Es zeigt einen Rückgang für die meisten Kategorien wie Aufschnitt, Bratwurst und Burger, aber kaum Veränderungen für Pizza und Schnitzel.
In sechs Produktkategorien sind die Preise für pflanzliche Alternativen gegenüber 2024 gesunken, in ebenso vielen Kategorien sind die Preise gestiegen. (Bild: ProVeg)

News

Preisstudie 2025: Pflanzlicher Warenkorb im Schnitt erstmals günstiger als tierischer

ProVeg hat erneut die Preise pflanzlicher Alternativprodukte und ihrer tierischen Pendants…

Stark mit Pflanzen-Power: Proteinreiche Rezepte für Sport und Alltag

Proteine sind für den Körper unentbehrlich: Vor allem für den Muskelaufbau spielen sie eine…

Pflanzliche Ernährung und Regeneration: So tankst du nach dem Sport wieder auf

Erholung ist für deinen Körper genauso wichtig wie Aktivität: Deine Muskeln regenerieren sich…

Updates zu unseren Projekten und Aktivitäten